Queere Bildung
Queere Bildung
Immer häufiger wird der Aufklärungsunterricht an Schulen oder Teile des Unterrichts von sogenannten LGBTIQ-Gruppen durchgeführt – oft ohne die Anwesenheit des Lehrers. LGBTIQ steht für lesbisch, gay = schwul, bi, transsexuell, intersexuell und queer. Queere Bildung will LSBTIQ-Lebensweisen in den Schulen z.B. durch “Authentische Begegnungen mit LGBTIQ*-Aufklärer_innen” erfahrbar machen. Im Folgenden stellen wir eine Auswahl an Projekten und Vereinen vor. Unsere Beschreibungen hier sind Auszüge bzw. Zitate von deren Webseiten und sind deshalb in deren angewandter Gendersprache. Die Links bringen Sie entweder auf die Broschüre, den entsprechenden Gesetztext oder die betreffende Webseite.
In Hamburg wird dies u.a. durch folgende Projekte verwirklicht:
Magnus Hirschfeld Centrum (MHC)
Das Magnus Hirschfeld Centrum führt das Schulaufklärungsprogramm Soorum (ab der 9. Kl.), in dem ein Team aus jungen LGBT-Menschen bei Schülern die Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt zu verbreiten versucht: »In einem geschützten Rahmen können die Jugendlichen sich mit den ehrenamtlichen Teamer_innen austauschen und auseinandersetzen. In Workshops können unterschiedliche Themenfelder zur Sprache kommen: – Sexuelle Orientierung und Identität. – Coming-Out-Erfahrungen. – Vorurteile gegenüber „LGBT*“Geschlechtsidentität und Geschlechternormen. – Diskriminierungen von Lesben, Schwulen, Bi und Trans*-Menschen. – Vorstellungen zu Liebe, Sexualität und Partnerschaft. – Geschlechtsrollen-Klischees«
Olivia macht Schule
Der bekannte Drag-Queen Olivia Jones hat neben seinen vielen Aktivitäten rund um das Hamburger Nachtleben (Deutschlands erste Porno-Karaokebar – „ein Spaß für die ganze Familie“ laut Olivia Jones -, Touren durch das Rotlichtviertel, ein Erotik-Museum, ein Puffzimmer…) auch ein Schulangebot gestartet, Olivia macht Schule, um Akzeptanz und Toleranz zu fördern: „Mitglieder der Olivia Jones Familie gehen an KiTas und Schulen, die um Unterstützung bitten: Video mit Lesungen aus Olivias Kinderbuch, Vorträgen, Diskussions- und Fragerunden von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.“ Zum Angebot gehören auch Kieztouren durch St. Pauli. Beide Projekte werden geführt ins. vom Drag-Queen Veuve Noir – „Wie unsere Veuve Noire (bedeutet »Schwarze Witwe« – die Spinnenart, deren Weibchen die Männchen nach dem Paarungsakt töten und verspeisen) zu ihrem Künstler-Namen gekommen ist, kann sie sich auch nicht erklären: »Männer zum Frühstück, Mittag, Abendessen? Gerne! Aber töten? Ich mache doch mein Spielzeug nicht kaputt!«“
Zudem hat Olivia Jones die Schirmherrschaft für die Ausstellung des Auswanderermuseums BallinStadt „Fluchtursache: Liebe“ übernommen, die sich dem Thema Migration und Homosexualität widmet und für Schulen ab der 5 Kl. offen ist.
pro familia Hamburg
(unter ...auswählen Thema suchen)
pro familia Hamburg bietet Sexualaufklärung (bis ganz runter scrollen) für alle Alter an, von der Kita (Elternabende sowie Fortbildungen für Pädagogen), bis zur Grundschule und Sekundarstufe, wo Schüler ihre Fragen an pro familia-Pädagogen zu Sexualität, Pornographie, Verhütung u.s.w. in Abwesenheit der Lehrer stellen können.
»Kita. Dürfen Kinder in unserer Einrichtung nackt spielen? Welche Begriffe für Penis und Scheide benutzen wir vor den Kindern? Muss die Kuschelecke überwacht werden? Sind Doktorspiele in der Kita erlaubt? Sexuelle Bildung ist Bestandteil der Hamburger Bildungsempfehlung für Kitas und gehört in jedes Kita-Konzept.«
pro familia Hamburg kooperiert im Bereich Sexualpädagogik mit der Hamburger Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung (HAG).
Familienplanungszentrum
Das Familienplanungszentrum bietet sexualpädagogische Veranstaltungen an Schulen ab der 5. Kl. an. U. a. werden Themen wie Pubertät, das erste Mal, „Sex – was heißt wie und wie geht das?„, „Verhütungsmittel zum Anfassen“, Schwangerschaftsabbruch, sexuelle Orientierungen angesprochen.
Jungenarbeit Hamburg
»Antrieb unserer Arbeit ist es, Jungen in der Auseinandersetzung mit individuellen und gesellschaftlichen Vorstellungen von Männlichkeit zu begleiten. Leitend ist dabei die Vorstellung, dass Jungen und Männer sich frei von einengenden Rollenvorstellungen und Männlichkeitskonzeptionen entwickeln können. Unser Ziel ist es, Rollenvielfalt zu fördern und die Erprobung alternativer Möglichkeiten von Junge-/Mann-Sein, sowohl bei Jungen als auch bei pädagogischen Fachkräften zu begleiten.«
Ein Angebot, talkabout – sexuelle Bildung im Rahmen von Schulen, richtet sich an Schüler ab der 4. Klasse mit dem Ziel, »die Selbstachtung und Selbstbestimmung der Kinder und Jugendlichen im Bereich Liebe, Freundschaft und Sexualität« zu stärken. In vierstündigen Seminaren in den Schulräumen werden u. a. Themen wie »Flirten, Selbstbefriedigung oder Pornographie« besprochen. Außerdem »sensibilisiert« das Projekt comMIT!ment »für die Notwendigkeit eines gleichberechtigten Zusammenlebens aller Geschlechter und setzt sich für den Abbau patriarchaler Strukturen und der damit verbundenen Gewalt ein«.
Unter den verschiedenen Workshops und Gruppen, die die AIDS-Hilfe Hamburg anbietet, fallen folgende insbesondere auf:
- LIEBESLUST – Workshop rund um Liebe, Sexualität und HIV/STI-Prävention, ab 14 Jahren
- Arbeitskreis Jugendprävention
- Youthwork – ab 14 Jahren: LGBT-Jugendliche moderieren die Workshops zu geschlechtlicher und sexueller Vielfalt.