
Frühsexualisierung unter dem Deckmantel der Pädagogik
Queere Bildung
Immer häufiger wird der Aufklärungsunterricht an Schulen oder Teile des Unterrichts von sogenannten LGBTIQ-Gruppen durchgeführt – oft ohne die Anwesenheit des Lehrers. LGBTIQ steht für lesbisch, gay = schwul, bi, transsexuell, intersexuell und queer. Queere Bildung will LSBTIQ-Lebensweisen in den Schulen z.B. durch “Authentische Begegnungen mit LGBTIQ*-Aufklärer_innen” erfahrbar machen. Im Folgenden stellen wir eine Auswahl an Projekten und Vereinen vor. Unsere Beschreibungen hier sind Auszüge bzw. Zitate von deren Webseiten und sind deshalb in deren angewandter Gendersprache.
Die Links bringen Sie entweder auf die Broschüre, den entsprechenden Gesetztext oder die betreffende Webseite.
In Sachsen wird dieser LGBTQ Aufklärungsunterricht u.a. durch folgende Projekte verwirklicht:
Netzwerk für Demokratie und Courage
Auch in Sachsen ist das NDC mit mehreren Workshops und Projekttagen an Schulen aktiv, insbesondere mit dem Projekttag S, „Alle gleich? Alle anders? Alles gut?“ (ab Kl. 8), in dem es hauptsächlich um vermeintlichen Sexismus, um die Infragestellung tradierter Geschlechterrollen, um sexuelle Orientierungen, Coming-Out, „Einblicke in lesbische, bisexuelle und schwule Lebensrealitäten“ geht.
Der »Dresdner Verein für Menschen mit vielfältigen Liebes- und Lebensweisen (z.B. Lesben, Schwule, Bisexuelle und/oder Transidente sowie Inter*)« bietet mehrere Projekte an:
Den Jugendlichen wird Raum gegeben für offene Gespräche über:
- Rollenbilder und Rollenerwartungen
- verschiedene Lebensentwürfe
- Liebe, Sexualität und Partner*innenschaft
- sexuelle Orientierungen (hetero-, homo-, a-, bisexuell) und
- Geschlechtsidentität (z.B.: Transidentität, Cisgeschlechtlichkeit, Intergeschlechtlichkeit)
– LiebesLeben für Jugendliche ab 14 Jahren, wo sie offen über „Liebe, Sexualität und Partnerschaft“, sexuelle Orientierungen und Identitäten uvm. reden können mit »Moderatoren_innen, [die] einen bunten Querschnitt aus homo-, trans-, bi-, a- und heterosexuellen Menschen [bilden]«.
– Sein oder nicht sein? wird den Schülern der Klassen 9-12 der Film „Romeos“ gezeigt über den Einstieg eines jungen Erwachsenen in die schwule Szene Kölns.
Rosalinde hilft bei der Gründung von Regenbogen-AGs, in denen Schüler sich „mit Themen rund um sexuelle Orientierungen und Geschlechtlichkeiten auseinandersetzen“ und ggf. in einem Coming-Out-Prozess oder in ihrer „Identitätsfindung“ unterstützt werden können. Die Regenbogen-AGs sollen im schulischen Alltag besonders aktiv sein: In Schülerzeitungen, durch Erstellung von Wandtafeln, mit Aktionen, Filmnachmittagen, Fotoprojekten usw.
Rosalinde ist »ein Verein für queere Begegnung, Bildung und Beratung«. Beim vom Freistaat geförderten Projekt „Liebe bekennt Farbe!“ (ab der 5. Kl.) »(…) besuchen junge Menschen (18-27 Jahre), die selbst schwul, lesbisch, bisexuell, asexuell und/oder transident leben, Schulklassen«, um mit den Schülern über sexuelle Identität, Coming-Out, Geschlechterrollen u.v.m. ins Gespräch zu kommen. Während des Workshops finden Rollenspiele statt, in denen die Hälfte der Klasse imaginär in eine Person des gleichen Geschlechts verliebt ist.
Lehrer und Erzieher können Fortbildungen buchen.
»Wir setzten uns mit unserem Projekt „Akzeptanz versetzt Berge – different pupils“ ein, die Akzeptanz sexueller / romantischer Orientierungen und geschlechtlicher Identitäten zu stärken«. Der Verein kommt auf Einladung in Schulen und andere Einrichtungen. Insbesondere drei Workshops haben als Ziel, Akzeptanz verschiedener Familienmodelle zu fördern: Akzeptanz leben? Lass uns reden!, vom Freistaat mit Fördermitteln in Höhe von 80.000 Euro pro Jahr finanziert; Familienbande – Ich weiß da was, was du nicht siehst für die Altersgruppe von 8 bis 11 Jahre und We simply Are ab 14 Jahre.
AIDS-Hilfe
- AIDS-Hilfe Chemnitz, ins. das Dokument „Selbstverständnis Chemnitzer Kooperationsgemeinschaft für Sexualpädagogik“ und das Projekt „Von Sinnen“ für Schüler ab der 8. Klasse.
- AIDS-Hilfe Leipzig bietet Workshops für die Klassen 7-13. Hier die Ziele und Inhalte ihrer Arbeit.
- AIDS-Hilfe Zwickau ist aktiv in Westsachsen.
- AIDS-Hilfe Dresden kommt auf Wunsch in verschiedene Einrichtungen, um Jugendlichen Sexualaufklärung zu bieten.
Ähnliche Projekte
- Girlz Space: Aufklärungsarbeit für Mädchen in Leipziger Schulen.
- Die Mädchenarbeit Leipzig, veranstaltet verschiedene Workshops ab der 4. Klasse zu den Themen Geschlechterrollen, Sexualität, Liebe, Verhütung…
- Der Arbeitskreis Sexualpädagogik und sexuelle Bildung Leipzig organisiert einen Schülerfilmtag für die Klassen 7-10, in dem die Projektion eines Jugendfilms über das Thema Sexualität von vielfältigen Workshops gefolgt wird. Laut den Grundsätzen des Arbeitskreises plädieren ihre Mitglieder »für die uneingeschränkte Akzeptanz (…) gegenüber einer Vielfalt von Lebensweisen und Geschlechteridentitäten«.
- LEmann ist ebenfalls in Leipzig in der Jungenarbeit aktiv, organisiert Workshops in Schulen sowie das Genderprojekt Schulbibliotheken.
- Das Männernetzwerk Dresden veranstaltet mehrere Workshops, ins. eins über „Identität, Pubertät, Sexualität“, in dem u.a. »Jungen* [sic] bei der Entdeckung, Entfaltung und Reflexion von Identität und Lebenswelt unterstützt werden«.
- Mädchenarbeit Sachsen beschäftigt sich in der Aufklärungsarbeit insbesondere mit dem Thema Gender.
- profamilia ist in 6 Beratungsstellen in Sachsen aktiv: Man kann hier einen Blick ins Konzept zur sexuellen Bildung werfen.