Elisabeth Tuider - Sielerts Schülerin
Die Praxis: Ein Blick in das Standardmethodenwerk der „Sexualpädagogik der Vielfalt“
Das Buch „Praxismethoden zu Identitäten, Beziehungen, Körper und Prävention für Schule und Jugendarbeit“ wird von Sielerts Schülerin Elisabeth Tuider und anderen Sexualpädagogen verantwortet, beruft sich ausdrücklich auf Helmut Kentler und den „Mentor“ Uwe Sielert und enthält 70 Anregungen zu Praxisübungen, die sich streckenweise wie Anleitungen zum Missbrauch lesen.
In einer „Standortbestimmung“ rufen die Autoren die üblichen Schlagworte der emanzipatorischen Sexualpädagogik und des Gender Mainstreaming auf. Es gehe um eine „lustfreundliche und die Sexualität als positive Lebensenergie bejahende Haltung“ mit dem Ziel der „gesellschaftskritischen Befreiung des Menschen“. Schattenseiten der Sexualität wolle man bewusst nicht eigens thematisieren, um nicht die „Polarisierungen von Norm/Abnorm, von positiv/negativ zu zementieren“. Stattdessen sollen lieber diese Einteilungen selbst thematisiert und damit hinterfragt werden. Viele Methoden zielen ausdrücklich auf „VerUneindeutigung“ und „Verwirrung“ von „Sexualitäten, Identitäten und Körpern“. Bei „Körperübungen“ sei eine „vertrauensvolle und sinnliche Atmosphäre förderlich“. Solche Übungen könnten erfolgreich von Personen eingesetzt werden, die von „Körperkontakt im schulischen Kontext“, „vom Lernen durch und über den Körper“ überzeugt sind. Die Übungen sind entsprechend haarsträubend.
(Auszug aus Handreichung für Lehrer)
Bei der Übung „Gänsehaut“ sollen 10-Jährige Kinder nur dünne Kleidung tragen und sich gegenseitig in einem von außen nicht einsehbarem Raum unter Anleitung des Übungsleiters massieren. Mit 15-Jährigen können dann schon ein „Puff für alle“ geplant oder in der Übung „Galaktischer Sex“ erotische Musikstücke inszeniert werden.
Das Buch hat immer wieder große Empörung und zahlreiche Kontroversen ausgelöst. Journalisten haben ihr Unbehagen an den Übungen in zahlreichen Artikeln zum Ausdruck gebracht, siehe etwa:
- Dildos und Liebeskugeln: Soziologin fordert Sexualkunde mit praktischen Übungen,
- „Puff für alle“ als pädagogisches Stilmittel,
- Unter dem Deckmantel der Vielfalt,
- Aufklärung oder Anleitung zum Sex?,
- Sexualpädagogik hat Grenzen,
- Sexualpädagogik ohne Grenzen,
- Feigenblatt vorm Gesicht
Aufgrund der anhaltenden Kritik sind einige Behörden und Politiker schon auf Distanz zu dem Werk gegangen. Die Hamburger Schulverwaltung hat es 2014 von ihrer Empfehlungsliste für Lehrer gestrichen.
2015 distanzierte sich der damalige baden-württembergische Kultusminister Andreas Stoch (SPD) von dem Buch.
Doch letztlich lassen sich solche Übungen nicht verhindern, solange man am Ziel der sexuellen Vielfalt in der Schule festhält. Die Übungen entsprechen exakt dem ideologischen Ansatz der „sexuellen Vielfalt“, der bundesweit in den Bildungsplänen verankert wurde. Bei Tuiders Werk handelt es sich nicht um irgendeine nebensächliche Arbeit, sondern ausdrücklich um das Methoden-Standardwerk der Sexualpädagogik der Vielfalt. Deshalb bleibt das Buch trotz aller Kritik weiterhin eine zentrale Referenz. Vermehrt in Universitäten und Hochschulen erscheint es bei den Seminarangeboten prominent auf der Literaturliste.
Ihre Werke findet man heute in Lehrmaterial und Handreichungen für Sexualpädagogen und Erzieher, Lehrer und Schüler, obwohl sie wissenschaftlichem Konsens entbehren.
Sehen Sie dazu Auszüge aus verschiedenem Unterrichtsmaterial und Büchern und Broschüren.