"Drei-Wochen-komplett ohne-Handy“ Experiment an einer Schule in Österreich.
In Österreich wurde nun ein „Drei-Wochen-ohne-Handy“ Experiment mit 69 Schülern und Schülerinnen wissenschaftlich vom Anton-Proksch-Institut und der Sigmund Freud Privat Universität in Wien begleitet und die Ergebnisse lassen sich nicht weg reden. Die Aufzeichnung des Elterncafés finden Sie am Ende dieses Artikels
Prof. Dr. Michael Musalek, Vorstand des Instituts für Sozialästhetik und Psychische Gesundheit der Sigmund Freud Privat Universität Wien:
„Was wir wirklich brauchen, ist eine sozial-ästhetische Kompetenz im Umgang mit digitalen Medien. Wir müssen lernen, wie wir digitale Medien einsetzen, aber wir brauchen unbedingt die andere Seite, die unmittelbaren, analogen Begegnungen mit Menschen. Das müssen wir pflegen und kultivieren. Sonst werden wir in der echten Welt nicht bestehen können, weil wir keine Bindungen mit anderen Menschen mehr eingehen können. Im Netz gibt es nur pseudo-Begegnungen, wirkliche Beziehungen können dort nicht aufgebaut werden, weil vor allem die non-verbale Kommunikation fehlt – der Blickkontakt zum Beispiel. Um sozial-ästhetische Kompetenzen entwickeln zu können, braucht es genau solche Studien bzw. Experimente
1. Steigerung des psychischen Wohlbefindens durch Smartphone-Verzicht von ca. 30 Prozent
2. Verbesserung des psychischen Wohlbefindens bereits nach zwei Wochen ersichtlich.
3. Reduktion depressiver Symptomatik um ein Drittel
4. Durch den Versuch hat sich die Bildschirmzeit bei 25 Prozent der Teilnehmer nachhaltig reduziert
5. 77 Prozent aller Schüler und Schülerinnen weisen im Fragebogen zum problematischen Internetgebrauch Short CIUS (Short Compulsive Internet Use Scale) Werte über dem Cut-Off Wert auf
6. 29 Prozent der teilnehmenden Personengaben an, in der ersten Woche unter Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen, Unruhe, Schlaflosigkeit und Gereiztheit gelitten zu haben
7. Genau ein Drittel jener Schüler und Schülerinnen, die den Versuch durchgehalten haben, gaben an, neue Hobbys und Tätigkeiten für sich entdeckt zu haben.
Dokumentation zum Experiment: https://tv.orf.at/dok-1/dok490.html
Jeder kann die negative Veränderung unserer Kinder und Jugendlichen schon lange sehen. Überall sehen wir bereits Kleinkinderhände mit Handys!
Der Handykonsum hat überhandgenommen und wir müssen lernen gesund damit umzugehen.
In Zusammenarbeit mit ORF1 entstand die Dokumentation „Drei Wochen Handy-Entzug – das Experiment“ mit Lisa Gadenstätter bzw. „Wir müssen reden! Der Talk nach dem Handy-Experiment“. Dieser ist abrufbar unter presse. ORF.at. https://der.orf.at/unternehmen/aktuell/drei_wochen_handy_entzug100.html
Besonders Interessant, die Aussagen der Jugendlichen. https://www.youtube.com/watch?v=Va36TihOKMQ
Das Problem ist jedoch, dass die Politik den Medienkonsum noch fördert. Sprich beispielsweise unter anderem mit Busfahrkarte in App, Tablet ab 1. Klasse https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-schulen-tablets-csu-huber-1.6109324
Doch viele Schulen sind bereits ausgestattet und umgerüstet, sogar mit Bildschirmtafeln. Die Volldigitalisierug bleibt weiter auf Kurs. https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayVV_2230_1_3_K_14543-12
Ebenso müsste man eigentlich davon ausgehen können, dass die Volksvertreter im Bundestag mit gutem Beispiel voran gehen. Viele Abgeordnete sitzen jedoch an ihren Plätzen und spielen mit ihren Handys herum, während auf der Gästetribüne Schulklassen sitzen.
Wir müssen, als die Verantwortlichen für unsere Kinder, selbst unsere Leben im Umgang mit mobilen Endgeräten überdenken. Kinder lernen nach Vorbildern, zeigen wir ihnen, wie es richtig geht!!!
Wir, als gemeinnütziger Verein Arbeitsgemeinschaft Kindeswohl, finden dieses Experiment unterstützenswert und möchten das gerne mit einer Schule in Deutschland organisieren. Welche Schule hätte Interesse, das mit uns 2026 zusammen auf die Beine zu stellen? Bitte melden Sie sich unter:
Am 17.10.2025 fand in unserem Zoom Eltern Café um 20 Uhr ein Infoabend zu diesem Experiment statt.
Hier geht es zur Aufzeichnung....
Zu Gast aus Österreich war der Biologie Lehrer Herr Scheck und einige seiner Schüler und Eltern, die freiwillig an diesem Experiment teilgenommen haben.
Herr Scheck und die Schülerinnen standen uns geduldig auch für Fragen zur Verfügung.
Und das an einem Freitag Abend. Danke nochmal dafür!
PS: Lest auch gerne weitere Beiträge und Studien zu Digitalisierung an Schulen
Download: Broschüren und Musterbrief für Eltern zum Thema <- (klick)
