Rechtliches Hamburg
Rechtliches
Schulgesetz in Hamburg
- 6: »(1) Aufgabe der Sexualerziehung ist es, eine positive Einstellung der Schülerinnen und Schüler zur Sexualität zu fördern. Die Sexualerziehung soll das Bewusstsein für eine persönliche Intimsphäre und für Gleichberechtigung, Partnerschaftlichkeit und Gewaltfreiheit in persönlichen Beziehungen entwickeln und fördern. Zu diesem Zweck sollen Schülerinnen und Schüler ein fundiertes Sachwissen über die biologischen, ethischen, kulturellen und sozialen Bezüge der menschlichen Sexualität erwerben. Die Sexualerziehung ist für die vielfältigen unterschiedlichen Wertvorstellungen hinsichtlich der menschlichen Sexualität im Rahmen der Werteordnung des Grundgesetzes offen zu gestalten; jede einseitige Beeinflussung ist zu vermeiden.
(2) Die Sorgeberechtigten sind über Ziele, Inhalte und Formen der Sexualerziehung rechtzeitig zu informieren.« - 32.1: »In Abstimmung mit der Lehrerin oder dem Lehrer und der Schulleitung können die Sorgeberechtigten in der Grundschule und in der Sekundarstufe I den Unterricht ihrer Kinder besuchen.«
Bildungspläne
- 23: »Kinder sollten darin unterstützt werden, die eigene Geschlechtsidentität zu entwickeln, ohne diese durch festgelegte Verhaltens- und Handlungsweisen in ihren Erfahrungen und Erlebnissen einzuschränken«, S. 55: »Sexuelle Neugierde gehört zu einer gesunden physischen und psychischen Entwicklung – genauso wie das Genießen von Lustgefühlen am eigenen Körper. Das Element der Selbstbestimmung ist dabei wesentlich. (…) Erzieherinnen und Erzieher sind gefordert, eine sexualfreundliche und sinnesfördernde Haltung zu entwickeln und diese in das pädagogische Konzept zu integrieren« und S. 57-62.
- Auszug aus den Hamburger Bildungsplänen – daraus:
Am Ende des Jg. 2 können Schüler »Beispiele für angenehme und unangenehme Berührungen« nennen, am Ende des Jg. 4 »stereotype Rollenaufteilungen zwischen Mädchen und Jungen bzw. zwischen Frauen und Männern» hinterfragen, am Ende der Jahrgangsstufe 6 »nehmen [sie] andere Vorstellungen als die eigenen zu Partnerschaft und Familie als gleichwertig an«. Themenfelder für den ersten Schulabschluss (9. Kl.) sind u.a.: »Das erste Mal, wann, wie und wo?«, »Hetero, schwul, lesbisch oder bi?«, »Sicher flirten im Netz«. Im Jg. 10 können die Schüler darstellen »wie man verlässlich verhütet und sich vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützt» und »wissen, wo man sich in Krisensituationen, wie z. B. (…) bei ungewollter Schwangerschaft helfen lassen kann«.
Aktionsplan
insbesondere S. 16-21, »[es] geht (…) um die Förderung einer früh einsetzenden Herausbildung eines pluralen Verständnisses von Normalität (…). In den Bildungsempfehlungen ist auch beschrieben, dass Kindern Erfahrungen mit Unterschieden ermöglicht werden sollen. Dies schließt insbesondere auch Erfahrungen mit Menschen ein, die anders aussehen oder sich anders verhalten als Menschen, die ihnen bisher vertraut sind«) und S. 54-56 (Maßnahmen 8-21).
S.16 (aus dem Abschnitt „Handlungsfeld Kindertagesbetreuung“): »Bei der Auswahl und Zusammenstellung von Spielmaterialien und Medien wird darauf geachtet, dass Geschlechtsrollenstereotypen aktiv und bewusst entgegengewirkt wird. (…) Mädchen wie Jungen werden gleichermaßen ermutigt, auch die Rollen auszuprobieren, die traditionell dem anderen Geschlecht zugeschrieben werden, und neue Rollen zu erfinden. (…) Wenn das von Kindern selbst mitgebrachte Spielzeug Rollenklischees transportiert (z.B. Barbiepuppen, Schmuck und Schmink-Utensilien, Supermann, Roboter), wird dies zum Anlass genommen, gängige Geschlechterrollenklischees zu hinterfragen und die Kinder zu vielfältigem Verhalten zu motivieren und ihnen Alternativen anzubieten«.
- 2: »Jungen [können] gesellschaftliche Rollenzuweisungen reflektieren. (…) Sie haben die Möglichkeit, die eigenen Definitionen und Inszenierungen von Mann-Sein zu überprüfen und werden ermutigt, diese gegebenenfalls zu ändern oder zu erweitern. (…) So lernen Jungen, sich von stereotypen Männlichkeitsbildern zu lösen sowie ihre eigenen Entwicklungsmöglichkeiten zu erkennen und aktiv zu nutzen«,
S. 5: »Freundschaft/Liebe/Sexualität (z.B. (…) Wann ist der richtige Zeitpunkt für das „erste Mal“? Wie verhüte ich?)« und S. 7 »Jungen [brauchen] im doppelten Sinne sichere Räume zum Ausprobieren. Dies schließt einen eigenen Raum ebenso ein wie die Sicherheit, in einem geschützten Rahmen Verhaltensweisen und Rollen ausprobieren zu können«.
- 18-21, »Grundsätzlich wird bei der Auswahl und dem Einsatz von Materialien auf das natürliche Schamgefühl der Kinder geachtet. In der Regel wird im Unterricht nicht mehr mit Fotos unbekleideter Menschen gearbeitet«: In der Praxis kann es aber anders sein…
- 4-8, »Junge Menschen werden von den Fachkräften dabei unterstützt, eine eigene geschlechtliche Identität und sexuelle Orientierung zu entwickeln«.